Ableitung von Feldhamsterschutzmaßnahmen auf unterschiedlichen räumlichen Skalen mithilfe neuer Fernerkundungstechnologien
Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist eine vom Aussterben bedrohte Art, deren Rückgänge vor allem auf die Intensivierung der Landwirtschaft sowie den Verlust und die Zerschneidung ihrer Habitate zurückzuführen ist. In Sachsen-Anhalt befindet sich das flächengrößte Feldhamstervorkommen Deutschlands. Dennoch gibt es wenig Erkenntnisse über die Einflussfaktoren auf lokaler und Landschaftsskala auf die Feldhamsterpopulation in strukturarmen Agrarlandschaften wie in Sachsen-Anhalt. Weiterhin ist es zeit- und personalaufwändig das Feldhamstervorkommen auf Ackerflächen festzustellen und bekannte Feldhamsterbestände zu beobachten, da hierfür Feldhamsterbaue kartiert werden müssen. Deshalb ist es notwendig neue, effizientere Erfassungsmethoden zu entwickeln.
Im durch das MWU des Landes Sachsen-Anhalt finanzierten Projekt „Ableitung von Feldhamsterschutzmaßnahmen auf unterschiedlichen räumlichen Skalen mithilfe neuer Fernerkundungstechnologien“ wird in verschiedenen Gebieten untersucht, ob mithilfe der abbildenden Fernerkundung (hier: Gyrocopter und Satellitenbilder) die Feldhamsterbaue mit Thermaldaten und anderen Fernerkundungsindizes eindeutig identifiziert werden können. Zudem werden Parameter analysiert und ermittelt, die auf der lokalen und Landschaftsskala Einfluss auf das Vorkommen und die Dichte von Feldhamstern haben können. Zu den lokalen Parametern innerhalb eines Ackerschlags zählen beispielsweise die Vegetationsdeckung und die Dichte der Kleinsäugerpopulation (v.a. Feldmäuse). Auf der Landschaftsebene werden Parameter, welche die Landschaftskonfiguration und -komposition beschreiben, im Zusammenhang mit dem Feldhamstervorkommen untersucht. Dafür soll die Landschaft in einem Radius von 500 m um die Versuchsflächen anhand von Luftbildbildern kartiert und klassifiziert werden. Mithilfe der Ergebnisse sollen Feldhamsterschutzmaßnahmen abgeleitet werden.
Projektlaufzeit: 08/2022 bis 10/2023
Projektleitung: Prof. Dr. Christina Fischer
Projektteam: Prof. Dr. Marion Pause, Prof. Dr. Lutz Bannher, Pia Stein, Kristin Schmalfuß
Projektträger: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt (Projektnummer: U05/2022)