Entwicklung eines Planungs- und Beratungstools zur Erfassung und Förderung der Biodiversität in intensiv genutzten Ackerbauregionen (Betriebsplan Biodiversität)
Die Intensivierung der Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte hat einen starken Rückgang der Agrobiodiversität und Verlust vieler Landschaftselementen und Strukturen in der Agrarlandschaft zur Folge gehabt. Die bisher angewandten agrarpolitischen Instrumente und Maßnahmen, wie Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM), zeigen bislang zu wenig Wirkung. Das ist zumeist in einer nicht standortangepassten Anlage, Umsetzung und Pflege von Maßnahmen begründet. Außerdem muss die Motivation der Landwirte zur Teilnahme an solchen Maßnahmen erhöht werden.
Um die Förderung der Agrobiodiversität optimal in die Betriebsabläufe der Landwirtschaft intergieren zu können, ist die Einrichtung von Planungs- und Beratungsinstrumente nötig, sodass ökologisch sinnvolle, praxistaugliche und an den Betrieb angepasste Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden können. Dazu sind zukünftig auch verstärkt digitale Techniken einzusetzen.
In einigen Bundesländern werden bereits Pläne für landwirtschaftliche Betriebe zur Förderung der Biodiversität erstellt. Diese bewerten die vorhandenen Strukturen und Artvorkommen und entwickeln einen betriebsspezifischen Maßnahmenkatalog.
Mit dem aktuellen Projekt sollen Planungs-, Bewertungs- und Beratungsinstrumente entwickelt werden, die speziell auf die intensiv genutzte Ackerbauregion Sachsen-Anhalts angepasst sind. Zur Erreichung dieser Zielsetzung wurde das Projekt in sechs Teilmodule unterteilt:
- Entwicklung eines Erfassungstools für die Bestimmung des Status-Quo der Agrobiodiversität
- Entwicklung von Algorithmen zur Bewertung der bisherigen Leistungen zur Förderung der Agrobiodiversität nach Stärken und Schwächen
- Ableitung betriebsspezifischer Entwicklungsziele
- Zusammenstellung eines Maßnahmentools
- Entwicklung eines Bewertungstools zur Evaluierung und Optimierung von Maßnahmen
- Kommunikation der Ergebnisse in die landwirtschaftliche Praxis
Das Projekt „Entwicklung eines Planungs- und Beratungstools zur Erfassung und Förderung der Biodiversität in intensiv genutzten Ackerbauregionen“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt, Abteilung Landwirtschaft gefördert.



Weiteres zum Thema "Mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft"
Weiteres zum Thema "Mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft"
- Maßnahmenbläter für biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der Agrarlandschaft (Stand April 2021)
- Praxisleitfaden Säume und Feldraine (2. Auflage 2019)
- Hinweise zur erfolgreichen Anlage und Pflege mehrjähriger Blühstreifen und Blühflächen mit gebietseigenen Wildarten
- Poster zu "Betriebsplan Biodiversität - ein Planungs- und Beratungstool für Landwirtschaftsbetriebe" (Stand Juni 2018)
- Poster zu "Etablierung und Pflege artenreicher Feldraine auf produktiven Standorten im Mitteldeutschen Trockengebiet" (Stand Juni 2018)
- Poster zu "Effekte mehrjähriger Wildpflanzen-Blühstreifen auf die floristische und avifaunistische Vielfalt in der Agrarlandschaft Sachsen-Anhalts" (Stand Juni 2018)
Projektleitung: Hochschule Anhalt, Prof. Dr. Sabine Tischew
Projektpartner: Internationales Pflanzenbauzentrum (IPZ) der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)
Kooperationspartner: Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt
Projektbearbeitung: Henny-C. Grewe, Thomas Stahl, Dipl.-Ing. (FH) Sandra Mann, Dr. Anita Kirmer
Gefördert durch: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt
Projektnummer: A02/2017, Laufzeit: 10/2017 - 4/2019