MäuseMöhre - Nichtchemische Verfahren zum Management von Schadnagern im ökologischen Möhrenanbau

Projektbeschreibung

Etwa alle drei bis fünf Jahre befallen v. a. Feldmäuse massenhaft Agrar- und Forstflächen in vielen Teilen Deutschlands und verursachen dabei große wirtschaftliche Schäden. Immer wieder leiden Acker-, Gemüse- und Obstbauern und -bäuerinnen unter erheblichen Problemen durch Feldmäuse. Massenvermehrungen treten in Deutschland z.T. über weite Gebiete synchron auf und führen zum Massenbefall von landwirtschaftlichen Flächen.

Nagetierschäden in gartenbaulichen Kulturen sind mit Abstand die wichtigsten Schäden durch Wirbeltiere. Nagerbefall im Gemüsebau kann großflächig zum Totalausfall führen. Im Möhren- und Kartoffelanbau kann Mäusefraß zu erheblichen Verlusten führen, die 50-100% erreichen können, da angefressene Möhren und Kartoffeln nicht vermarktungsfähig sind. Dabei sind Möhren die zweitgrößte Kultur in der Fläche und haben die höchste Erntemenge, sodass diese Kultur mit ca. 20% der Erntemenge aller Gemüsekulturen eine herausragende Stellung einnimmt.

Die erheblichen wirtschaftlichen Verluste durch Feldmäuse u.a. Nagetierarten (z.B. Waldmaus) erfordern Maßnahmen zur Populationsregulation. Im Ökolandbau ist die Anwendung chemischer Rodentizide nicht möglich und es muss auf nicht-chemische Verfahren zurückgegriffen werden. Es existieren im Gemüsebau jedoch kaum/keine validierten nicht-chemischen Optionen, um Schäden durch Nagetiere einzudämmen oder die Wirksamkeit wird als gering eingeschätzt. So sind Maßnahmen zur Vertreibung (Scheuchen, Repellents), biologische Bekämpfung (Greifvögel, terrestrische Räuber) usw. bei Wirbeltieren meist wenig effektiv. Daher besteht dringender Bedarf der (Weiter-)Entwicklung nicht-chemischer Alternativen, um die Populationsgröße zu reduzieren und/oder den Zugang der Nager zur Kultur zu minimieren.

Ziel des Projekts MäuseMöhre ist es, nicht-chemische Maßnahmen zum Management der Nagetiere im Ökolandbau zu erarbeiten und unter Praxisbedingungen zu erproben. Dabei stehen die Entwicklung und Weiterentwicklung von Pflanzenschutzverfahren mit geringem Risiko, Kulturtechnik und der Wissenstransfer in die Praxis im Vordergrund. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, nicht-chemische Methoden zum Management von Schadnagern im Möhrenanbau zu validieren sowie Kosten-Nutzen-Abschätzungen für diese Verfahren bereitzustellen. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes beim Schadnager-Management geleistet werden.