Workshop Dactylorhiza majalis (Breitblättriges Knabenkraut) - Zustand und Entwicklung einer bundesweit gefährdeten Verantwortungsart und ihrer Habitate am 22.05.2019

Das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) war vor den 1950’er Jahren eine sehr häufige Art der Feucht- und Nasswiesen. Deutschland als Arealzentrum der Art war mehr oder weniger flächendeckend besiedelt. Zwar ist die Orchidee auch heute noch häufiger als andere Vertreter dieser Pflanzenfamilie aufzufinden, dennoch ist ein deutlicher und z.T. gravierender Rückgang der Art zu verzeichnen. Die aktuellen Ergebnisse des ELER-Projektes „Naturschutzgerechte und nachhaltige Grünlandbewirtschaftung in Sachsen-Anhalt zur Förderung der Lebensraumtypen 6210(*), 6440 und 6510 sowie der Verantwortungsart Dactylorhiza majalis (NaturGrüST)“ belegen diesen Rückgang auch für das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz: nur auf 43 der insgesamt 81 begangenen Flächen konnte die Art noch nachgewiesen werden. Vermutlich sind die übrigen Vorkommen vollständig erloschen. Als Ursache für diese negative Bestandsentwicklung ist überwiegend die Bewirtschaftungsaufgabe anzuführen. Die Feucht- und Nasswiesen verbrachen und verfilzen, z.T. bilden sich Monodominanzen hochwüchsiger Stauden und Seggen, oder Weiden und Erlen wandern ein, manche Flächen bewalden sich wieder. Bei den verbleibenen Vorkommen handelt es sich zumeist eher um kleine Populationen. So konnten im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz nur 11 Wiesen erfasst werden, die mehr als 100 Individuen aufwiesen, und auf nur vier Wiesen konnten mehr als 500 Individuen gezählt werden.

Im Rahmen einer Ganztagesveranstaltung stellt die Hochschule Anhalt in Kooperation mit dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz und dem Arbeitskreis Heimische Orchideen Sachsen-Anhalt e. V. diese und weitere interessante Projektergebnisse vor. Des Weiteren berichten Referenten aus den Bundesländern Thüringen, Brandenburg sowie dem Saarland von ihren Erfahrungen zu Schutz, Förderung und Wiederansiedlung des Breitblättrigen Knabenkrautes. Am Nachmittag führt eine Exkursion zu zwei der größten Populationen des Südharzes sowie einem wissenschaftlichen Freilandversuch zur Thematik Bewirtschaftung und Wiederansiedlung.

Datum: 22.05.2019

Zeit: 09:30 – 17:00 Uhr

Ort: Saal der Verwaltung des Biosphärenreservates „Karstlandschaft Südharz“ in Roßla

(Hallesche Straße 68a, 06536 Südharz, OT Roßla)

Anfahrt: Roßla ist über die A38 optimal erreichbar. Die Verwaltung ist fußläufig in 5 Minutem vom Bahnhof „Roßla Bahnhof, Südharz“ erreichbar. Gerne sind wir Ihnen auch behilflich bei der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Mittagsverpflegung wird angeboten (Selbstzahler).

Kontakt: Nele Adert (nele.adert@hs-anhalt.de, 03471 / 355 1146)