Für die Entwicklung einer resilienten Agrarlandschaft gibt es wesentliche Herausforderungen, da unterschiedliche Prioritäten bestehen. Beispielsweise ist es schwierig landwirtschaftliche Produktion und die Sicherung der biologischen Vielfalt in Einklang zu bringen, was zu Konflikten zwischen unterschiedlichen Interessensgruppen führen kann. Aus der Wissenschaft gibt es einige Belege dafür, dass Strukturvielfalt in der Landwirtschaft sowohl die Ernte sichert als auch die Biodiversität unterstützt. Die Frage ist, wie und ob eine Umgestaltung der Landwirtschaft möglich ist und welche Auswirkungen das aus Sicht der Landwirtschaft und der Umwelt haben kann. Hier bietet die agrarökologische Resilienz einen möglichen Ansatz. Resilienz beschreibt im Gegensatz zu dem Konzept der Nachhaltigkeit einen Prozess, stellt also ein dynamisches Konzept dar. Nachhaltigkeit stellt ein Entwicklungsziel und somit ein statisches Konzept dar. Die Quantifizierung von Resilienz in einem Netzwerk bietet die Möglichkeit herauszufinden, an welchen Stellen angesetzt werden muss, um den Prozess hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zu ermöglichen.
Im Rahmen einer Promotion an der Hochschule Anhalt wurde ein Netzwerkmodell erstellt, mit welchem agrarökologische Resilienz messbar gemacht werden soll. Das Netzwerk beinhaltet Variablen über Strukturvielfalt, Störungsintensität, (Agrar-)Biodiversität, aber auch Agrarmanagement, politischen und wirtschaftlichen Einfluss, oder Wissenstransfer. Das Netzwerk kann offenlegen, welche Variablen den Prozess verhindern und welche Variablen besonders wichtig sind um agrarökologische Resilienz zu stärken.
Das Netzwerk zur agrarökologischen Resilienzmessung beruht auf einigen Variablen, welche qualitativ durch unterschiedliche Expert:innen der Agrarlandschaft (Landwirtschaft, Naturschutz, Politik und Wissenschaft) bestimmt werden müssen. Im Rahmen eines Workshops am 16.01.2025 an der Hochschule Anhalt in Bernburg wurde das Netzwerk vorgestellt, gemeinsam mit Expert:innen auf Richtigkeit und Nutzen überprüft und die grundlegenden Parameter quantifiziert. Der Workshop brachte unterschiedliche Perspektiven zusammen, welche das Netzwerk weiterentwickelten und fundierten. Auf dieser Grundlage werden nun erste Berechnungen ermöglicht. Wir danken allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge!
Bei Interesse an dieser Forschung wenden Sie sich gerne an Paula Schatte.