Das Verbundprojekt WeideVielfalt ist am 01.10.2023 gestartet

Koniks im Wulfener Bruch (Foto: Theresa Petzold)

Heckrinder in der Oranienbaumer Heide (Foto: Catherin Nolte)

Burenziegen beim gemeinschaftlichen Fressen an Gehölzen im Unteren Saaletal (Foto: Daniel Elias)

In einem Verbund von sechs Partnern aus Wissenschafts-, Naturschutz- und Landwirtschaftsakteuren aus Sachsen-Anhalt mit umfassenden Projekterfahrungen sollen innovative Lösungen zur Förderung der Struktur-, Pflanzen- und Insektenartenvielfalt auf beweidetem Grünland entwickelt und auf Demonstrationsflächen der Projektpartner umgesetzt werden. Darauf aufbauend soll ein umfassendes Beratungsangebot entwickelt werden, um weitere Landnutzer für die Umsetzung erfolgversprechender Maßnahmen auf ihren Flächen zu gewinnen.


Die Hochschule Anhalt übernimmt die Projektleitung. Der Verbund WeideVielfalt wird in sieben Modell-Weidegebieten mit einer großen Vielfalt an Weideformen, Weidetieren und Lebensräumen aktiv werden. Insgesamt sollen während der fünfjährigen Projektlaufzeit auf mindestens 700 ha Maßnahmen umgesetzt werden. Alle Aktionen werden von einer vielfältigen Öffentlichkeitsarbeit begleitet.


Im Zentrum des Projektes stehen drei aktuelle Herausforderungen:


(1) die erfolgreiche Etablierung von floristischen und faunistischen Zielarten auf ehemals struktur- und artenarmen Intensivgrünländern oder Brachen mittels Anpassungen im Beweidungsregime und der Anlage innovativer Etablierungsfenster mit Wiesendruschmaterial und/oder zertifiziertem Wildpflanzensaatgut.


(2) Abbau von Defiziten im Wissenstransfer zu Lösungsansätzen und in der Kommunikation zwischen den verschiedenen betroffenen Akteursgruppen durch eine zielorientierte Mediation und umfassende Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Ebenen und unter Einsatz moderner Kommunikationsinstrumente.


(3) In der Summe der Maßnahmen soll einem weiteren Rückgang der extensiven Weidetierhaltung entgegengewirkt werden. Die Vergabe einer Plakette WeideVielfalt soll dabei zusätzlich die Motivation der Landnutzer befördern und ihre Gemeinwohlleistungen honorieren. Web-Tutorials und der Aufbau eines Weiterbildungsangebotes an der Hochschule Anhalt werden zudem eine bundesweite Nutzung der Projektergebnisse gewährleisten.

 


Das Projekt wird über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.