Ansaat heimischer Wildpflanzen erhöht die Artenvielfalt von Wildbienen im Weinberg

Artikel im Novemberheft 'Naturschutz und Landschaftsplanung' 52 (11): 530-536

Pfau, M., Förster, J., Schubert, L., Schmid-Egger, C., Tischew, S., Kirmer, A. (2020) Wein und Biodiversität — Ansaat heimischer Wildpflanzen erhöht die Artenvielfalt von Wildbienen im Weinberg.

Abstract: Weinbau ist eine der intensivsten ackerbaulichen Kulturen, gleichzeitig liegen Weinberge oft eingebettet in Biodiversitäts-Hotspots.Die Begrünung mit heimischen Wildpflanzen anstelle konventionell offen gehaltener oder mit Gras-Klee-Saaten angesäter Gassen kann die Artenvielfalt und daran gekoppelte Ökosystemleistungen im Weinberg erhöhen. In der Saale-Unstrut-Weinregion in Sachsen-Anhalt wurden zwei Wildpflanzenmischungen (WILD-A, WILD-B) im Vergleich zu einer konventionellen Gras-/Klee-Mischung (KONV) als Gassenbegrünung erprobt. Von 2017 bis 2019 wurden die Vegetationsentwicklung, das Pollen- und Nektarangebot sowie das Vorkommen von Wildbienen auf den unterschiedlichen Varianten erfasst. Von den insgesamt 72 in den Mischungen enthaltenen Wildpflanzenarten konnten im Sommer 2019 noch 50 % nachgewiesen werden. Die Ansaatarten stellten in allen Untersuchungsjahren auf den WILD-Varianten den größten Teil der mittleren Artenzahl. Auf WILD-B konnten sich besonders viele bienenrelevante Arten etablieren. Diese Variante weist auch das höchste Pollen- und Nektarangebot auf, was zu einer höheren Arten- und Individuenzahl der Wildbienen führte. Aufbauend auf den Ergebnissen werden Pflanzenarten für praxistaugliche Mischungen vorgeschlagen.